Wieso bilden sich Hautabsackungen?

Das größte Organ unseres Körpers ist die Haut. Die Haut ist sehr flexibel und anpassungsfähig. Proteine, wie Kollagen und Elastin, führen zur Kräftigung, Flexibilität, Straffung und Spannung der Haut. Es gibt verschiedene Gründe für Hautabsackungen. Gewöhnlich kommt es mit dem Alter zur Verminderung der Elastizität und durch die Schwerkraft zu Hautabsackungen. Als weiteres kommt es durch den Gewichtsverlust zu Hautabsackungen. Das Fett unter dem Gewebe vermindert sich, die Haut kann sich nicht verkleinern und  verliert ihre Elastizität, wodurch es zu Hautabsackungen kommt. Als Beispiel: Durch die Gewichtszunahme und Fettbildung weitet sich die Haut aus und vergrössert sich. 
Bei der Gewichtsabnahme ist die Grenze der Hautstraffungsfähigkeit betroffen. Das überschüssige Fett im Magenareal vergrößert sich wie ein Ballon und strafft die Haut. Wenn Sie nun diese Fette verbrennen (Gewicht abnehmen), kann die Haut nicht zu ihrem Ursprungszustand zurückkehren. Mit der Zeit verliert die Haut ihre Flexibilität und das Zusammenspiel der Bauchmuskeln mit der Haut vermindert sich. 

Was sind die Faktoren der Hautabsackung?

Hautabsackung kann nach dem bariatrischen Eingriff eintreten und wird als Nachteil der Operation betrachtet. Es gibt zwar viele verschiedene Forschungen über dieses Thema, aber es müssen noch viele weitere folgen. 
 

  • Alter

         Mit dem Alter kommt es zur Verminderung der Hautelastizität und durch die Schwerkraft zu Hautabsackungen.

  •  Zu hoher Gewichtsanteil

         Je höher Ihr Körpergewicht über dem Idealgewicht liegt, desto größer ist die Haut gestrafft und vergrößert.
         Deshalb wird es sehr schwer sein den Anfangspunkt zu erreichen.

  • Viele Gewichtsschwankungen

         Gewichtsschwankungen über viele Jahre beeinflussen die Hautelastizität negativ.

  • Schnelle Gewichtsänderung

         Das schnelle Zunehmen und Abnehmen beeinflusst die Anpassungsfähigkeit der Haut. Nicht vergessen; die Haut ist ein lebendiges Organ.

  • Zigaretten

         Zigaretten führen zur schnellen Alterung der Haut. Es werden Falten und Absackungen sichtbar.

  • Ernährung und Wasserzufuhr

         Vorallem Wasserzufuhr, Proteine reich an Kollagen, Vitamin A zum Schutz vor Sonne, Vitamin C für die Bildung von Kollagen, Vitamin E mit der Eigenschaft für Antioxidation,          Vitamin B für die Lebhaftigkeit, Zink, Omega-3, Omega-6.

  • Genetische Faktoren

         Genetische Faktoren spielen eine große Rolle. Manche Menschen ergreifen keine Maßnahmen und es kommt zu keinen Hautabsackungen, Andere führen Maßnahmen durch          und es kommt trotzdem zu Hautabsackungen.

  • Sport, Übungen

         Das lebende Organ, die Haut, erneuert ihre Zellen mit Sport und Übungen. Mit dem Muskelaufbau kommt es zur Spannung unter der Haut.

  • Exposition gegenüber der Sonne

         Übermäßige Mengen von Sonnenlicht schädigen unsere Haut durch schädliche UV-Strahlen. Diese führen zu Hautflecken usw..

  • Schwangerschaft

         Die Schwangerschaft kann vorallem im Bauchbereich zu Hautabsackungen führen.

 
Negative Auswirkungen der post-operativen bariatrischen Chirurgie

Laut Forschungen tauchen die meisten Hautabsackungen am Bauch, Oberarm, inneren Oberschenkel und der Brust auf. An den Wangen, am oberen Bereich des Rückens und über dem Knie kann es auch zu Hautabsackungen kommen. Wenn der präoperative BMI (Body-Mass-Index) hoch ist und es schnell zum Gewichtsverlust kommt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es zur Hautabsackung kommt. Es hat sich gezeigt, dass Frauen bei Hautabsackungen unbehaglicher sind als Männer. Es wurde auch berichtet, dass Patienten, die während der Pubertät einer bariatrischen Operation unterzogen wurden, aufgrund von Hautabsackungen psychische Probleme erfahren können.

Hautabsackung wird oft mit "Falten" und "Schlaffheit" gleichgesetzt. Patienten schämen sich darüber oder haben keine Lust mehr darauf. Viele suchen sich Kleidungsstücke aus, mit denen sie vorallem den Bauch und die Arme verstecken können. Manche bevorzugen lockere Hosen, Frauen versuchen mit dem Bh die Brustpartie zu verstecken. 
Manche Patienten (0,1%) finden die Hautabsackung wesentlich schlimmer und peinlicher als adipös zu sein. Ungefähr 40% der postoperativen bariatrischen Patienten berichten, dass das Absacken der Haut zu Problemen mit Pilzinfektionen, Ekzemen und Unterleibsläsionen, Brüsten und/oder Leisten und unangenehmen Gerüchen, Juckreiz, Schwitzen und Problemen der persönlichen Hygiene führt.

Absacken der Haut wurde auch als ein Hindernis für Privatsphäre und Geschlechtsverkehr gemeldet. Patienten empfinden die überschüssige Haut als etwas unpersönliches und denken sie gehöre nicht zu ihnen. Dies beeinflusst auch das Selbstwertgefühl. Einige Patienten können Probleme bei der Teilnahme an körperlichen Aktivitäten, Hobbys und sozialen 
Aktivitäten aufgrund von Hautabsackungen erfahren, obwohl sie einen großen Gewichtsverlust haben.

                                                                                                                                                            Biochemicker - bariatrischer Lebensführer
                                                                                                                                                                               Alper Habip

Bei der Erstellung dieses Artikels wurden die folgenden Quellen verwendet.

1. Silke K. Schagen, 1 ,  Vasiliki A. Zampeli et al.  Discovering the link between nutrition and skin aging  - Dermatoendocrinol. 2012 Jul 1; 4(3): 298–307. doi:  10.4161/derm.22876  

2. Baillot A, Asselin M, Comeau E, Meziat-Burdin A, Langlois MF. Impact of excess skin from massive weight loss on the practice of physical activity in women. Obes Surg 2013; 23(11): 1826-34.

3. M. A. Farage, K. W. Miller, et.al. Intrinsic and extrinsic factors in skin ageing: a review  International Journal of Cosmetic Science Volume 30, Issue 2 Pages 79–154  - April 2008

4. Christina Biörserud , Excess Skin After Bariatric Surgery , Patients’ perspective and objective measurements , Department of Surgery, Institute of Clinical Science Sahlgrenska Academy at University of Gothenburg Gothenburg, Sweden 2015